vertrieben von Sixpackfilm

"We did what had to be done" 90Min

 

Festivals

  • 2019 Jihlava - IDFF East Silver Market
  • Linz - Crossing Europe Film Festival
  • 2020 Graz - Diagonale, Festival des österreichischen Films (Beste Künstlerische Montage Dokumentarfilm)

Online link zum Film

 

Ein Film von Women, Memory and Meaning

 

(Friederike Berat, Ulrike Ertl)

 


„We did what had to be done“ ist ein Dokumentarfilm über die Rolle von Frauen in Kriegs- und Nachkriegssituationen am Beispiel Belfast. Grundlage des Films sind Interviews mit Belfaster Frauen unterschiedlichen Alters und Hintergründe (katholisch, protestantisch, nationalistisch, unionistisch, republikanisch und loyalistisch). Gesprächsthemen sind ihre Situation als Frau im Kriegs- und Nachkriegsalltag, ihre Repräsentation in den Medien, ihre zentrale Rolle in der Versorgung der Familie und der Community, ihre Absenz in Politik und Geschichtsschreibung, das Kalkül des Schweigens, Strategien des Überlebens damals und heute, generationsübergreifende gesellschaftliche Auswirkungen des Konfliktes und persönliche Perspektiven auf den nordirischen Friedensprozess nach dem geplanten Einstellen der EU – Friedensgelder (peacemoney).

 

 

Der Film nähert sich dem Thema aus unterschiedlichen Perspektiven und ist in fünf Teile unterteilt:

 

Kultur und Frieden

Krieg und Ermanzipation

Gefängniss und Beziehungen

Verlust und Trauma

Bildung und Zukunft

 

 

Ausgangspunkt

 

Anlass für dieses Filmprojekt ist das 10-jährige Jubiläum der UN-Sichrheitsresolution 1325 "Frauen, Frieden, Sicherheit" mit der das Thema Frauenmenschenrechte erstmals zum Thema des UN-Sicherheitsrates geworden ist. UN 1325 hat besipielsweise durchgesetzt, dass die Geschlechterperspektive in Friedensmissionen berücksichtigt wird, dass die spezifischen Belange von Frauen und Mädchen in Abrüstungs-, Demobilisierungs- und Wiedereingliederungsprozessen ehemaliger Kämpferinnen und Kriegsteilnehmerinnen berücksichtigt werden, aber auch das Frauen und lokale Frauengruppen am Wiederaufbau ihres Lander beteiligt und ihre Kompetenzen sinnvoll genutzt werden.

 

 

In unserem Film möchten wir die Geschlechterperspektive auf Nordirland anwenden und die Geschichte Nordirlands seit den Troubles der siebziger Jahre von Zeitzeuginnen erzählen lassen.

 

Anhand von ausgewählten Interviews mit nordirischen Frauen unterschiedlicher Spektren (Katholikinnen, Protestantinnen; Republikanerinnen, Loyalistinnen; IRA-Volunteers und UDA-Unterstützerinnen) untersucht unser Film die irischen Troubles, das Leben in der nordirschen Nachkriegsgeschichte, den Friedensprozess und die Zukunftsaussichten Nordirlands aus der Geschlechterperspektive. Wir fragen, wie der Konflikt Frauen unterschiedlichen Alters prägte und sich generationsübergreifend in der heutigen nordirischen Gesellschaft auswirkt.

 

"We did what had to be done" ist eine Floskel, die früher oder später in allen Interviews auftaucht. Je nach politischer Zugehörigkeit und Lebenslage sind damit unterschiedliche Dinge gemeint: Ein britisches Armeebekleidungsgeschäft führen, eine Bombe im Kinderwagen über die Falseroad transportieren, die Kinder zu republikanischen Volunteers oder zu britischen Soldaten erziehen, das Leben, die Versorgung in der abgesperrten Shankil aufrecht erhalten, aus dem Gefängnis Armagh ausbrechen.

 

Die Involvierung in den Krieg wird zwar auch mit der individuellen politischen, nationalen Überzeugung begründet, aber allen Argumenten voran bringen die Frauen "I did what had to be done" vor, eine pragmatische Entscheidung, die sich - als meist undokumentierte - Reaktion auf die Kriegsrealität begreift und erzählt. Als Volunteer, Internee oder als Witwe: Bis auf wenige Ausnahmen agieren die Frauen im Hintergrund, sie bleiben im Hintergrund. Das Subjekt inbegriffen in der freien, unabhängigen Handlung ist in dieser Erzählung nahezu nicht vorhanden.Im Gegensatz zu ihren männlichen Kollegen gehen sie nicht in die Geschichtsbücher ein, liefern keine Schlagzeilen (weder als Opfer, noch als Täterinnen) und werden in keiner berühmten irischen Ballade besungen.

 

 

„We did what had to be done“ – gibt es eine weibliche Art sich den Anforderungen einer (Kriegs)Realität zu stellen? Ist es eine Herangehensweise, die sich weitgehend auf ihre Notwendigkeit beruft?

 

 

 

 

 

 

   "We did what had to be done"  90 Min

2010 to 2018

 

 

A documentary about the role of women in War and post war societies.

 

We did what had to be done” was a phrase nearly all our interview partners used. Depending on their political affiliation, however, they meant very different things: to work in a British Army store, to break out of the women´ s prison in Armagh, to transport bombs or to educate their children to Republican fighters or British soldiers…The women´ s own roles in the war were always a result of their individual political conviction, but above all, the women saw themselves as those who had to come to pragmatic decisions. With few exceptions, the women stayed in the background. Unlike their male combatants, they are rarely mentioned in the history books or in the narrations of the wartime. So the women use our interviews to contribute to the narration of the Troubles. They reflect their experiences; black humour is their means of dealing with the pain.

 

A lot of Irish women consider their participation
in the North Ireland conflict, the Troubles, an emancipatory
undertaking. In part, dissociated from
the men, they build bombs, stage hunger strikes,
smuggle weapons, and are given prison sentences.
In Friederike Berat’s and Ulrike Ertl’s interview film,
which gives a voice to both pro-British Unionists
and pro-Irish Republicans, all know about the power
of the short, albeit crisis-ridden freedom.

 

 

Five aspects and parts of the documentary:

  1. Culture and peace
  2. War and emancipation
  3. Prison and relationships
  4. Loss and traum
  5. Education and future

The Documentary Concept

 

The subjective reality of our protagonists is the central focus of our film. Our interview technique derives from the method of Oral History which is used particularly within the field of the history of everyday life. The contemporary witnesses speak as freely as possible. They decide what they consider to be of peculiar importance. This method also comes close to the Irish tradition of Storytelling that is today still cultivated in Northern Ireland. The stories preserve the cultural inheritance and strengthen the social cohesion of the respective community.

 

 

In front of the camera, the women describe their life in Belfast during the Troubles and today in their respective Protestant or Catholic communities in Shankill Road, the Falls or Ardoyne. We already made the experience that the women welcome our interviews as a chance to contribute actively to the historical narrative of the conflict. We also noticed how eager the women are to hear from others in similar circumstances – and how much their stories have in common beyond all social borders.